
Wie man einen perfekten Fliedersirup macht
Heute möchte ich euch ein Rezept vorstellen, das streng genommen nichts mit Unkräutern zu tun hat, geht es doch um den wunderbaren Flieder. Flieder ist definitiv eine meiner Lieblingspflanzen, alleine der Duft und die Blütenpracht plus, Sträucher und Hecken haben es mir ja sowieso angetan. Ich weiß nicht, aber wenn ich Flieder höre werde ich plötzlich wieder in meine Kindheit zurückversetzt, „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ läuft im Fernsehen und ich hatte den ganzen Tag nichts aufregendes zu tun, als die Welt zu entdecken und mich zwischendurch wahnsinnig toll zu langweilen (gut, das toll ist ein Empfinden im Rückblick, als Kind hat mich die Langeweile eher wahnsinnig gemacht)
Fliedersirup zu machen ist nicht schwer, also sobald er blüht – ran an den Strauch.
Info vorweg: Flieder ist ursprünglich immer lila oder purpurfarben, weißer, gelber oder blauer Flieder ist eine Züchtung. Und: Je dunkler die Fliederblüten, desto dunkler wird auch der Sirup. Bei uns im Garten wachsen zum Glück die purpurfarbenen Fliederbäume
Das braucht ihr:
1,5 l Wasser
1kg Zucker
8 große, purpurfarbene Fliederblütendolden
1 Biozitrone, unbehandelt!
20 g Zitronensäure
- Man nehme noch die jungen Fliederblütendolden, frisch erblüht. Achtet darauf, dass es zuvor nicht geregnet hat. Der Flieder hat das meiste Aroma wenn er trocken ist. Beste Sammelzeitpunkt, wie bei den meisten Kräutern: vormittags.
- Die Fliederblüten werden nun ganz sachte abgezupft. Bitte achtet darauf, dass ihr nur die Blüten nehmt und nicht das Grün, der Geschmack könnte sonst darunter leider leiden.
- Danach wird das Wasser gemeinsam mit dem Zucker aufgekocht, so dass sich der Zucker schön auflöst.
- (dauert ca. 2 Minuten). Abkühlen lassen (handwarm).
- Fliederblüten mit der Zitronensäure und den Zitronen obenauf in eine Schüssel geben und das Zuckerwasser draufgießen.
- Alles zudecken und dann 5-6 Tage an einem kühlen Ort stehen lassen. Bei mir stand er im Kühlschrank, falls das bei euch der Fall ist – achtet darauf, dass der Topf reinpasst, ich musste das erste Mal umfüllen. Ein kühler Keller geht sicher auch.
- Zweimal täglich umrühren!
- Nach 5-6 Tagen durch ein Mull-
oder Leinentuch abseihen und in saubere Flaschen füllen.
- Genießen!
Weil immer wieder die Frage aufgetaucht ist: Die Farbe meines Sirups war tatsächlich so rosa. Ich weiß nicht genau, warum meiner so intensiv rosa wurde (und nein, das ist nicht Fotoshop, der sieht tatsächlich so aus!) Ich denke, es hat mit den dunkelrosa Fliederblüten zu tun, und, eventuell auch mit der echten Zitrone. Wenn ich ihn nur mit Zitronensäure mache, wird er blasser. Aber – das letzte ist reine Vermutung!
Übrigens: Vom Geschmack her ost er sehr gewöhnungsbedürftig, da er wirklich recht intensiv nach Flieder schmeckt. Ich trinke ihn selten als Sirup, sondern mische ihn mit Wein oder Sekt. Am liebsten ist er mir allerdings als kleines Mitbringsel, die Leute freuen sich immer sehr darüber. Und, exzessives Fliedersiruptrinken hat Auswirkungen, denn:
Fliedersirup war früher ein altes Hausmittel bei chronischer Verstopfung. Er wirkt leicht abführend. Darum ihn bitte nicht exzessiv genießen, bzw. falls doch, dann nicht wundern, wenn die Darmtätigkeit angekurbelt wird! Früher wurde er außerdem mehr oder minder erfolgreich gegen Würmer und Darmparasiten eingesetzt. Heute ist Fliederessenz sehr beliebt in der Hautpflege.
In der Aromatherapie wird das Fliederöl übrigens zur Beruhigung und gegen Ängste eingesetzt. Außerdem soll es die sensible Seite eines Menschen fördern. Feeling hat welche im Angebot hier. Mein Tipp: Zuerst riechen, bevor man bestellt. Das reine ätherische Öl duftet sehr intensiv. Aber wie auch immer: reine ätherische Öle sind Duftölen immer und jederzeit vorzuziehen.
Das Besondere an Flieder ist, dass er nur einmal in Jahr für zwei bis drei Wochen blüht. Er wirft sich in diesen wenigen Wochen sehr in Schale, kaum ein anderer Strauch wird so wahrgenommen wie er, alleine sein Duft ist charakteristisch.