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Huflattich

Tussilago farfara: der „Hustenvertreiber“ Huflattich. (© Mayr)

Ackerlattich, Brandlattich, Brustlattich, Eselshuf, Bachblümerl, Lehmblümerl, Märzenblume, Roßhuf – so viele Namen trägt der Huflattich, der wohl seinen Namen seiner hufähnlichen Form verdankt.

Heilkunde:

Familie: Korbblütler (Achtung, wenn Sie empfindlich auf Korbblütler reagieren)

Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Pyrrolizidin-Alkaloide, Inulin, Gallussäure, Phytosterine, Zink etc.

Verwendete Pflanzenteile: Blüten und Blätter (kommen nach der Blüte)

Ein Huflattichblatt ist hinten rau und stark beharrt. (© Mayr)

Heileigenschaften: schleimlösend, reizmildernd, entzündungshemmend, fördert Auswurf. Nicht bei Schwangerschaft verwenden!

Heilandwendungen und Rezepte: Der Huflattich ist ein altbewährtes Hustenmittel. Schon der griechische Arzt Dioskorides empfahl bei Husten und Asthma Huflattich zu rauchen. Er hilft bei Bronchitis und bei Reizhusten.

Für den HuflattichTee nimmt man 1TL trockene Blüten und/oder Blätter und gießt mit einem 1/4 l heißen Wasser auf. Nur kurz ziehen lassen (2 Min.) und trinkt ihn ev. gesüßt mit Bienenhonig. Tipp für Bronchitis, um das Abhusten am Morgen zu erleichtern (nach R. F. Weiß): Es hilft, wenn die erste Tasse Huflattich-Tee morgens noch im Bett getrunken wird. Dafür bereitet man den Tee am Vorabend zu und lässt ihn in einer Thermoskanne neben den Bett stehen.

Lungenheil-Tee Hufflattichblüten und -blätter, Königskerze oder Veilchen, Lungenkraut und Spitzwegerich zu gleichen Teilen mischen. Für eine Tasse nimmt man 2 EL und übergießt mit heißem Wasser. 5 Minuten ziehen lassen und dann mit Honig süßen. 3x am Tag eine Tasse trinken.

Aber nicht für Husten ist der Huflattich gut, durch das Zink in den Blättern wirkt er entzündungshemmend und hilft bei Verstauchungen und Blutergüssen. Einfach eine Kompresse aus den Blättern zubereiten: frische, grüne Blätter werden fein zerhackt oder im Mörser zu Brei zerstoßen (ich habe keine Mörser, deswegen kommt alles unter das Keramikmesser) und auf die betroffene Stelle aufgelegt. Kompressen sollen auch gegen Kopfschmerzen helfen, ich habe das aber noch nie ausprobiert, bzw. soll es reichen, wenn man die haarige Unterseite der Blätter gegen den Schläfen drückt.

Auch ein Rezept, dass ich noch nie ausprobiert habe – dieses Jahr ist es aber fällig, da so viel Huflattich wächst! – ich möchte es aber gleich mit euch teilen: Huflattich-Tabak. Tabak aus Huflattich wird schon seit der Antike gegen verschleimte Bronchien empfohlen. Also, man nimmt Huflattich-Blätter, trocknet diese 1-2 Tage, dann werden sie leicht mit Wasser angefeuchtet (etwa mit einem Pflanzensprüher). Man legt nun mehrere Blätter übereinander, rollt diese zusammen und lässt sie in leicht feuchten Baumwoll- oder Leinentücher 6 h gären. Dann schneidet man sie auf und trocknet sie schnell im Backrohr bei ca. 40 Grad. Ich denke, ich werde die Mischung dann räuchern. Aber ich berichte, sobald ich fertig bin. 🙂

Brauchtum: Mir wurde erzählt, dass in Tirol früher aus den blühenden Huflattichblüten Girlanden gemacht wurden, die zu Ostern in das Feuer geworfen wurden. In Norwegen war es Brauch, nach den ersten Huflattichblüten zu suchen, weil diese als Frühlingsboten verehrt wurden – vielleicht hat der Tiroler Brauch den selben Hintergedanken, dass man eben damit den Winter endgültig vertrieben glaubte.

Eine schöne gelbe Vielfalt: Huflattich erfreut uns im Frühling mit seinem gelben Blüten. (© Pixabay)

Für die Schönheit

Huflattich hilft bei:

  • fettiger, unreiner Haut
  • fettige Haare, gegen „Fettschuppen“

Was wenige wissen ist, dass sich Huflattich besonders gut für die Schönheit eignet. Leidet man wie ich unter fettiger und unreiner Haut ist ein Dampfbad mit Huflattich sehr zu empfehlen. Dazu nimmt man eine Handvoll Huflattichblätter, übergießt diese mit heißen (nicht mehr kochenden!) Wasser und genießt mit einem Handtuch die Dämpfen.
Reinigt und klärt!

Ähnlich kann man bei fettigen Haar vorgehen. Einfach einen Tee brühen, 15 Minuten ziehen lassen und ihn nach der Haarwäsche in Haar und Kopfhaut einmassieren. Tut gut, riecht gut.

Achtung: Pflanze nicht waschen, sonst gehen die Schleimstoffe verloren!

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